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Fräulein Ida und wie sie die Welt sieht

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2024-06-26

Schluß Jetzt! Nie wieder Einzelcoaching!

stop.jpg                                                                     Ich bin es leid. Ich will nicht mehr! Haut ab! Ich habe die Schnauze voll!

Ärger, Wut und Frust sind Emotionen, welche auch uns Trainerinnen in der Arbeit mit Kunden ereilen. Ich habe nicht den Anspruch, es allen recht zu machen. Ich kenne meine Kernkompetenzen und ich weiß, welche Zielgruppe zu mir passt. Egal ob Hund oder Mensch. Im Anamnesegespräch filtere ich heraus, wer wirklich zu mir möchte. Wer meine Art der Hilfe sucht. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Wie hoch ist der Leidensdruck? Wie stark ist das Hundeverhalten störend für Mensch und Umwelt? Wie gefährlich ist das Hundeverhalten? Wie konfliktscheu ist der Mensch? Wie ernst ist der Wunsch nach Hilfe? Wer sucht die „blaue Pille“, die alles wieder gut macht? Wer ist gewillt, an sich zu arbeiten und teilweise lange, schwierige Prozesse in Kauf zu nehmen?

Der Hund muss dafür gar nicht viel machen. Es gibt Rassen und auch Charaktertypen, welche ich ablehne. Meine Erfahrung zeigt, dass ich mit bestimmten Rassen nicht umgehen kann und es auch nicht muss! Es zeigt mir auch, dass bestimmte Hundetypen mit meiner Art nicht zurechtkommen und müssen es auch nicht! Jeder hat sein Faible. Seine Verhaltensweisen, die ihn anziehen und Verhaltensweisen, die ihn abschrecken. Das ist für mich vollkommen in Ordnung. 

Manchmal kommt es vor, dass ich mich im Anamnesegespräch verschätze. Mensch und Hund wirken sympathisch. Der Hund weckt mein Bedürfnis zu helfen, da die Lebensqualität nach meiner Einschätzung signifikant schlecht ist. Ich erkenne chronischen Streß und bin immer bereit, diesen zu lindern. Denn chronischer Streß macht krank! Mensch und Hund. Zumal, wenn die Verhaltensweisen des Hundes den Alltag radikal beschränken. Dann denke ich: Ok, wird schwierig und ein langer Weg, aber ok- der Mensch ist gewillt! aggrodog.jpg

Los geht die Reise. Ich nehme mir bewusst viel Zeit, investiere viel Energie in eine fundierte Analyse und rede mir den Mund fusselig. Ich filme, begründe und erkläre stundenlang. Wir setzten den Trainingsplan auf und justieren genau. Auch nach dem „Feierabend“ denke ich noch über diese komplexen Fälle nach. Ich möchte bestmöglich unterstützen. Manchmal hole ich mir Rat bei anderen Trainerinnen. Grübele und stelle nochmal um. Systemisch zu helfen ist mir ein großes Anliegen. Dieses Engagement ist für meine Kunden kostenfrei. Eine Zugabe meines sozialen Herzens. Ich müsste mir nicht so viele Gedanken machen oder könnte sie als Arbeitszeit anrechnen. Ich tue es nicht, da jedes Mensch- Hund- Team für mich eine Herzensangelegenheit ist.

Wir vereinbaren den ERSTEN Trainingstermin. In der Ferne wird es dunkel. Wolken bauen sich auf. Die Luft vibriert. Ich ahne etwas. Ganz hinten in meinem Kopf fängt es an zu grummeln. Der Mensch meldet sich. Man müsse nochmal reden vor dem Einzeltraining. Der erste Blitz durchzuckt den Horizont. Noch gebe ich nicht auf. Manche brauchen einfach länger. Verhalten zu ändern, auch beim Menschen, ist so schwer. Ich verstehe das.

Ich schaffe es, zu überzeugen. Das Training findet statt. Ich sitze abends auf dem Sofa und grübele. Meine Intuition sagt: Dieser Mensch möchte deine Hilfe nicht! Er möchte weder sich noch den Hund ändern. Das Gewitter ist deutlich zu hören. Ja doch, entgegne ich, aber ich schaffe es genau solchen Menschen mit meiner Art zu helfen. Lass uns das Training machen, zeigen, dass dieser Weg richtig ist und helfen kann. Das Gewitter dreht ab. Der Donner wird leiser. Gut, denke ich, nochmal die Kurve bekommen.
schreiender hund.jpgDas Training beginnt mit einer langen Diskussion. Alles falsch verstanden. Alles, was ich erklärt, begründet und beschrieben habe, ist ganz anders angekommen. Nichts von dem was ich gesagt habe, kam in den Köpfen an. Wollte man es vielleicht nicht hören? Bekanntlich hört man ja nur das, was man hören will. Will man hören, wo es hakt? Klar ist das unangenehm, aber hat man nicht einen Leidensdruck? Hat man nicht ein Thema, weshalb man ja Hilfe sucht? Wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen, bräuchte man dann einen Hundetrainer?

Mittlerweile um einige Erfahrungen reicher, bleibe ich im Gespräch sachlich und fachlich. Was ist euer Bedürfnis? Was kann ICH für euch tun? Möchtet ihr Hilfe? Wie soll diese Hilfe aussehen? Sucht ihr die Wunderpille? Ich erwarte nur eins: Ehrlichkeit. Das Gewitter kommt wieder näher. Zu dumm, der Wind hat gedreht. Man blockiert mich im Gespräch. Meine Intuition wird gehässig: Habe ich es dir nicht gesagt! Du hast mehr Energie gegeben als dein Kunde dir entgegengebracht hat. Sowas kann nicht gut gehen. Das Gewitter ist über uns. Drohend, brüllend, zuckend. Es tobt und zerrt an mir. Ich lasse den Kunden los. Überraschung! Er wünscht einen weiteren Termin. Ich seufzte innerlich. Verstehe nicht, warum. Denn offensichtlich ist eine Zusammenarbeit nicht gewünscht. Gut, ich blocke den Termin. Investiere wieder Zeit für die Vorbereitung. Eine Woche vorher. Das Gewitter donnert und scheppert. Terminverschiebung. Fadenscheinige Gründe in deren Subtext steht: Lass mir mein Problem, ich will nicht!

Gut wir verschieben und ich wappne mich. Stemme mich gegen den Wind, gegen die Blitze und den Donner. Gebe nicht auf. Der Terrier in mir ist durchsetzungsstark. Einen Hund aufgeben? Auf keinen Fall! Ich bin der Fels in eurer Brandung!
Eine Woche vor dem verschobenen Termin- die Absage! Man stellt fest, dass das Arrangement doch nicht passt.  Ach, denke ich, schade. Das Gewitter zieht von dannen. Ich akzeptiere solche Entscheidungen. Ich finde es wichtig, dass Wege sich auch trennen. Jedoch steigen Ärger und Wut in mir hoch, wenn man aufgibt, bevor man anfängt richtig zu arbeiten. Entweder man merkt im Anamnesegespräch, ob es nicht funktioniert und glaubt mir, das merkt man! ODER man zieht erstmal Training durch und schaut obs passt. Aber das Aufgeben nachdem viel meiner Zeit investiert wurde, ohne dass man als Kunde mal Energie investiert hat, das verstehe ich nicht. Leute, ich könnte mir das sparen. Ich könnte in der Zeit Kunden helfen, die meine Hilfe auch wirklich wollen! Geht einfach nach dem Anamnesegespräch. Nehmt nicht meine Zeit und Energie, um mich dann hängen zu lassen.

Ein Vergleich:

Du hast plötzlich Schmerzen im Arm. Die gehen nicht weg und du gehst zum Arzt. Der Arzt hat jetzt mehrere Ideen, welche Ursache deine Schmerzen haben könnten. Er findet durch vers. Untersuchungen eine Diagnose. Dein Arm ist gebrochen. Deine Welt bricht zusammen. Du kannst dir nicht erklären, wie das jetzt passieren konnte.  Du verstehst, dass du eine Behandlung brauchst. Du möchtest wieder gesund werden. Der Arzt erklärt dir, wie du dich die nächste Zeit verhalten musst, damit du gesund wirst. Das bedeutet Lebensveränderung. Der Arzt schickt dich in einen Nebenraum. Dort bekommst du eine Gipsschiene. Diese hilft deinem Arm, Ruhe zu halten und den Bruch nicht zu verschlimmern. Du bist einverstanden. Der Gips wird angepasst und du gehst heim. Zwei Tage später möchte der Arzt kontrollieren, ob alles gut ist. Du kommst wieder und der Gips ist ab. Na nu, fragt der Arzt. Deine Antwort: Naja, also der hat gedrückt, ich hatte Schmerzen und Autofahren ging ja auch nicht. Wie soll ich mir denn die Haare waschen? Also hab ich ihn abgemacht!
Der Arzt ermahnt dich, den Gips draufzulassen. Doch du lehnst einen neuen Gips ab. Du gehst heim. Der Arm heilt von allein. Du bist zufrieden. Geht eben auch ohne den Arzt und seinen Gips! Der Arm ist jetzt schief, bei schlechtem Wetter hast du Schmerzen. Bestimmte Bewegungen sind nicht mehr möglich und der kleine Finger lässt sich nicht mehr ganz schließen, aber was solls. Damit kann man leben….

                                                                                Kann man damit leben? Muss man damit leben? 
Manche kommen dann wieder, das Gewitter im Gepäck. Aber es ist leiser als zuvor. Ein leichtes Brummeln am Horizont.
                                                                                                         Hilf mir, JETZT!schreien.jpgEin Einblick in die Schattenseiten meines Alltags.

eure Lydia

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Lydi - 11:59:46 @ Hundetraining | Kommentar hinzufügen

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